Mal wieder was aus der Imkerei Gießler. Im Laufe der letzten Tage hatte es ja ganz ordentlich was geschneit. War es anfänglich nur ein weißes Häupchen, ist es dann zu einer ordentlichen Schneehaupe geworden. Den Bienen macht das garnichts aus, solange das Gitter im Unterboden frei ist, bekommen sie genug Luft. Da kann das Flugloch ruhig zuschneien.
Die Frage ist, was macht der Imker im Winter? Ganz einfach, er bereitet sich auf das Frühjahr vor. Reparaturen an der Gerätschaften und ganz wichtig!!!!, der Rähmchenbau.
Warum eigentlich neue Rähmchen. Das ist ganz einfach beantwortet, die Waben altern. Besonders die Brutwaben. Bei jeder Brut bleibt ein hauchdünnes Häutchen in der Zelle. Diese wird zum einen immer kleiner, zum anderen immer dunkler. Zum Schluß sind sie fast schwarz, dann müssen sie raus, Wabenhygiene nennt sich das. Also Waben müssen nach spätestens zwei Jahren ausgetauscht werden, im ersten fungieren sie als Honigwabe, im zweiten Jahr als Brutwabe. Ist eine Wabe alt, wird sie ausgeschnitten, im Dampfschmelzer ausgeschmolzen und das wachs dem Kreislauf wieder zugeführt. Man kann es im Fachhandel abgeben oder gegen Mittelwände eintauschen. Und das ind wir beim Thema. Diese werden dann entweder in neue Rähmchen oder in noch brauchbare gereinigte und abgeflammte (Desinfektion mittels Gasbrenner) Rähmchen eingelötet. Und das zeig ich euch jetzt mal wie das geht:
Man nimmt eine leeres Rähmchen und eine Mittelwand, letztere liegt auf dem Tisch. Die Rähmchen sind gedrahtet, wie zu sehen ist.
Die Mittelwand ist ca 1,5 mm dick und die Waben sind vorgeprägt. Die Bienen würden ohne das auch die Waben bauen, aber etwas durcheinander. Dazu muß man wissen, es gibt zwei Größen an Zellen, die für die Arbeiterinnen, ca 5,2 bis 5,4 mm groß und die Drohnenzellen, ca 6,2 bis 6,4 mm groß. Durch die Prägung bauen sie fast nur die kleinen Zellen, der Imker möchte die Drohnenzellen extra haben, dabei geht es auch wieder um die Milbe. Dazu ein andermal was.
Auf diesen Draht legt man die Mittelwand...
..und mittels eines Trafos wird der Draht jetzt leicht erhitzt und die Mittelwand lötet sich ein.
Schon ist sie fest und kann beim Schleudern nicht mehr herausfallen.
Hängt man die nun in die Beute fangen die Bienen bei Trachtbeginn sofort an sie auszubauen. Hier schön zu sehen, das ist eine angefangene Wabe aus dem letzten Sommer.
Schön auch zu sehen, wie sie den Abstand zur Holzleiste zu machen.
Macht man das nicht, bauen sie wild die ganze Beute zu. Die Bienen wollen einfach bauen und das muß man in für den Imker geordnete Bahnen lenken. Überläßt man den Bienen das, bauen sie auch eine Reihe Waben neben die andere, diese könnte man aber nicht entnehmen ohne sie zu zerstören, man könnte kein Honig ernten, dafür gibt es die Rähmchen. Die kann man ganz praktisch rausnehmen.
Ansonsten haben wir jetzt noch die Winterbehandlung mit Oxalsäure gegen die Milbe durchgeführt, damit sie dann so gut wie milbenfrei in die neue Brtusaison starten können. Die wird dann so Ende Januar / Anfang Februar beginnen. Damit das Volk dann mit optimaler Stärke in die neue Saison so ab März starten kann.
