Rückblick: 6 Jahre Dresden

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411'er
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Rückblick: 6 Jahre Dresden

Beitrag von 411'er » 06.10.2015 22:37

Hallo,

nun ist es vorbei, sechs Jahre verbrachte ich (mehr oder minder) in Dresden. Mein Studium ist zwar noch nicht vollständig abgeschlossen, die Diplomarbeit fehlt noch, doch die schreibe ich von Zuhause aus. Die Wohnung ist schon aufgegeben...

Nun fange ich mal an mit einem Rückblick, da sich nicht nur in Dresden, in dieser Zeit einiges geändert hat. Ich zeige ausschliesslich Bilder aus den neuen Bundesländern (also keine Gäubahn, Oberrhein und das Frühjahr/Sommer 2014 fehlt aufgrund des Praktikums in Bern ebenfalls).

Der 24. September 2009 war der Tag, an welchem ich meine 11m² Zelle in der Budapester Strasse in "China Town" bezog. Wenige Tage später, die Wohnung war noch nicht ganz eingeräumt, zog es mich an die frische Luft. Das Wetter war schön und ich fuhr mal in das legendäre Elbtal.

Bei Strand sind dann ausserplanmässig die ersten Bilder entstanden: 189 008 und eine weitere (dürfte auch meine einzige 189 Dt sein) zogen einen Metrans-Zug gen Prag. Danach verschwand die Lok für über 3 Jahre nach Dessau...

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Die Fahrstrassen im Eltbal wurden noch von den örtlich besetzten Stellwerken eingestellt, auch die LST war noch die alte, wie hier am BÜ Strand. 143 112, die nun in Stuttgart in der Schrottreihe auf ihr weiteres Schicksal wartet, zog damals ihre S-Bahn gen Tschechische Grenze.

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Den Schlumpf 372 010 gab es ebenfalls noch, hier an einem gemischten Güterzug bei Königstein. Damals konnte man noch bequem von der Bank fotografieren...

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Auch die DB besass damals noch die von einem Lehrstuhlmitarbeiter liebevoll als "fahrende Bahnsteigheizungen" bezeichnete Loks der Baureihe 180.
180 015, welche bis zuletzt zum Bestand gehörte zog noch mit RDBL-Logo versehen den Conti-Zug durch Pötzscha:

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Alt trifft neu: Die ITL verfügte damals eine Reihe ÖBB 1116. Eine solche traf mit ihrem BLG-Zug (diesen Kunde hat die ITL nun komplett verloren) auf 140 002 mit einem Conti-Zug:
Der Güterverkehr in Coswig (b. Dresden) hat auf dieser Strecke mit der Inbetriebnahme der Neubauspange Leckwitz - Kottewitz stark abgenommen, da diese Züge überwiegend über die Berliner Schiene abgefahren werden:

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Über Weihnachten ging es das erste Mal wieder in die alte Heimat. Erst da wurden mir die infrastrukturbedingte Unterschiede Ost-West richtig deutlich (Strassenlaternen, Stromversorgung, ...)

Es folgte das Jahr 2010 und die ersten 182er wurden von Railion zu DB Regio umgesiedelt. Ein grosser Run gab es damals auf den "Porschetaurus". Ich hatte leider nie Glück mit diesem... Ebenfalls wurde das Semesterticket vom VVO-Gebiet auf ganz Sachsen (SPNV, ÖPNV weiterhin nur im VVO) ausgedehnt. Also gings nach Leipzig. Auf der Suche nach einer geeigneten Fotostelle verhalt mir ein Kommilitone, welcher aus Leipzig stammte... dummerweise hatte ich Thekla mit Schönefeld verwechselt und war enttäuscht, als ich den Haltepunkt betrat. Thekla hatte mir noch nie gefallen...

182 004 mit RE 10 Cottbus - Leipzig:

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Nachdem der Winter überstanden war erwachte auch die Baureihe 140 wieder aus dem Winterschlaf. 140 810 wurde in Lauchhammer mit Fz 51004 Ruhland - Magdeburg Rothensee verewigt. Der Güterzug führt unter anderem Harnstoff mit und wird von den ortsansässigen Hobby- und Berufsfotografen liebevoll als "Die Pisse" bezeichnet...

Lauchhammer hat nun auch die Formsignale verloren. Das ESTW kommt zwar erst in den nächsten Jahren mit dem Gross-ESTW Falkenberg, doch nun wurden hier vorübergehend Hl-Signale installiert... Daher als Tipp: Region Falkenberg noch schleunigst besuchen, auch Rosslau und Elsterwerda werden komplett umgebaut... danach ist in der Region fast nichts mehr alt...

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Bleiben wir bei der 140: Eigentlich wollte ich mit meinem Kommilitonen nur den abendlichen Lannutti Glas-KV-Zug (Interferryboats Leistung Dresden Friedrichstadt Ubf - Charleroi Sud) ablichten, als 140 423 aus dem "Loch" in Friedrichstadt gekrochen kam... Zum Glück kam eben eine RB nach Elsterwerda und brachte uns nach Stetzsch. Kaum waren wir über dem BÜ und es fing an zu bimmeln...
140 423 mit Öler aus dem Dresdner Hafen:

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Veolia war in dieser zeit bei der Aufgabe des Cargo-Bereiches und in der Umstrukturierung. Somit bekam die ITL die drei nun bei Akiem laufenden loks 185 598, 649 und 650.
185 598, welche mich buchstäblich verfolgte, fuhr anfangs daher noch mit Veolia-Beschriftung durch die Republik, hier bei der Einfahrt in Dresden Friedrichstadt:

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Die Tage wurden länger, die Sperrung der Berliner Schiene brachte viel Verkehr auf die Piste Coswig - Röderau der KBS 500.
So gings nach der Uni noch nach Glaubitz für einen Trafo, der sich dann als Umformer entpuppte.

Es rollte nicht schlecht. Unter anderem kamen 155 163 DB Cargo an einem Buntverkehrszug nach Engelsdorf...

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... und 232 109 mit besagtem Umformer. Das Multicar parkte glücklicherweise zur rechten Zeit im Bild:

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Durch die bis heute anhaltende ICE-Krise kamen die 182er ebenfalls noch zu Fernverkehrsehren, so dass es (neben der 101) wieder eine Lok gibt, die in allen Geschäftsbereichen tätig war. 182 002 passierte mit dem damals noch aus DB-Wagen bestehenden EC 174 Budapest k.p. - Hamburg Altona den BÜ in Dresden-Stetzsch:

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Ebenfalls begann im Jahr 2010 das "Scherenfieber": Nachdem es bei der 151 nur noch eine Lok mit Scherenpanto gab, ging die HU-Welle bei den 155ern los, so dass die Anzahl der Scheren 155 von über 30 Stück binnen einem Jahr auf 0 gesenkt werden sollte...

Ich hatte etwas besonders Glück bei diesen Sachen (wobei mir ein paar bunte Drehstromer lieber wären), wie mit 155 204 am morgendlichen Güterzug Engelsdorf - Dresden-Friedrichstadt, hier bei der Ausfahrt des Bahnhofs Coswig in Richtung Cossebaude, welcher gerade für das ESTW vorbereitet wird.

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Eine grosse Fotografenversammlung gab es beim VSOE. Über 20 Mann standen bei Zeithain auf der Brücke. Jeder Neuankömmling musste sich damals Spott ergehen lassen, er solle die Sonnenblumen richtig rum drehen...

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Dies war nun der erste Teil. Bei Interesse folgen dann die restlichen Jahre. Es wird erst im Nachhinein alles bewusst, was sich alles so geändert hatte... egal ob an Tfz, Wagenmaterial, EVU's oder der Infrastruktur...

Ich hoffe die Bilder gefallen,
Grüsse Philipp :wink:

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Re: Rückblick: 6 Jahre Dresden

Beitrag von Sven » 07.10.2015 06:30

Sehr sehenswert Philipp! :yup:
Das letzte Bild ist die Krönung, wie ich finde.

Viel Erfolg beim Studienabschluss! :yup:

Grüße
Sven
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Re: Rückblick: 6 Jahre Dresden

Beitrag von Henning » 07.10.2015 07:55

Tolle Bilder aus Sachsen :yup:
Viel Erfolg beim Abschluss :D
Gruß
Henning

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Re: Rückblick: 6 Jahre Dresden

Beitrag von John Henry » 07.10.2015 20:05

Hallo Philipp,

ich wünsche Dir noch mal den richtigen Drive für das Diplom. Sechs Jahre sind eine lange Zeit. Durch das Fotografieren erhalten wir die Erinnerung an die vielen schleichenden Veränderungen. Danke für den Rückblick, gerne mehr davon, aus einer Region, die mir aus ähnlichen Begleitumständen sehr am Herzen liegt.

Gruß jhd
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Re: Rückblick: 6 Jahre Dresden

Beitrag von Bahnfreund » 07.10.2015 20:09

Ich bin begeistert.

Ja, es sind rückblickend betrachtet nur 6 kurze Jahre, aber die Veränderungen, die einen schleichend begleiten kann man nach diesen Jahren dann mit anderen Augen betrachten und werden einem dann erst richtig bewußt.

Freue mich schon auf die weiteren Teile.

Viel Glück bei der Diplomarbeit.
MfG aus dem Südharz, Falk :wink:

Experte ist nur der, der vorher weiß, was hinterher falsch ist :idea:

Und wir wissen heute, das wir das was wir heute nicht fotografieren vielleicht schon morgen nicht mehr fotografieren können. :gruebel:

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Re: Rückblick: 6 Jahre Dresden

Beitrag von 411'er » 07.10.2015 22:05

Hallo,

vielen Dank für eure Worte.

Dann leg ich gleich das Jahr 2010/2011 hinterher, welches einige Bilder mehr bietet (nicht aufgrund mehr Fotozeit sondern da sich dort mehrere bedeutende Ereignisse abspielten oder auch die Qualität der Bilder noch gesteigert wurde.

Es beginnt mit dem 3. Oktober 2011. Diesen verbrachte ich mit zwei Kommilitonen und einem weiteren schrägen Vogel in Torgau, einem Ort, der in der Geschichte Deutschlands auch eine wesentliche Rolle spielt. Hier gaben sich die rote Armee und Westalliierten 1945 die Hände.

182 010 passierte die mittlerweile erneuerte Brücke auf der Linie des RE 10 Cottbus - Leipzig. Eigentlich sollte hier wieder der Porsche kommen...

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Anpassungsarbeiten am ESTW Priestewitz (Einbindung der neuen Infrastruktur und Anpassung LST) erschwerten die Betriebsführung zwischen Dresden und Leipzig enorm. So musste ein langer Umweg über Riesa - Chemnitz - Dresden in Kauf genommen werden. Nur die wichtigsten Züge (KV-Züge Metrans und Kombiverkehr sowie die Nachtzüge) wurden umgeleitet. So passierte auch 371 002 "Jozin" mit EN 457 Berlin Ostbahnhof - Praha hl. n. das Frankensteiner Viadukt. Die 371 002 war die zweite im damals neuen weiss-bauen Look nach Gottlieb 371 201:

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Auch in Sachsen gibt es Schnee: 120 156 bespannte den Nachtzug (müsste der CNL 459 sein) nach Prag, hier bei Striessen zwischen Riesa und Dresden. Weiter war der Knoten Priestewitz von Bauarbeiten geprägt... siehe zweites Gleis:

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Bleiben wir erstmals bei Nachtzügen: Im Fahrplanjahr 2010/2011 hatten diverse ÖBB 1216 die Ehre nach Dresden zu kommen. Dummerweise bin ich eher ein Morgenmuffel und habe das Jahr verstreichen lassen bzw. andere Motive gewählt... ich dachte das bleibt erstmals so... immerhin gab es ein paar Bilder am Hauptbahnhof:

1216 226 (noch in rot) hat den CNL 459 eben von einer DB-Lok übernommen:

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Im Jahre 2010 erblickte die MTEG 189 800 Sachsen. Nach kurzer Einsatzzeit wurde sie an die ITL untervermietet, die über Jahre hinweg neuer Besitzer der Lok war, so auch an einem schönen, warmen Februartag in Radebeul-Naundorf. (So viele Menschen wie an dieser, damals noch nicht eröffneten Strassenbrücke über die Elbe, in die Büsche gingen, konnte man meinen, es gebe kein fliessend Wasser dort...).
Die zweiachsigen Wagen werden im Dünger-Verkehr eingesetzt (passend zum Thema...):

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Ausserhalb Sachen war ich leider nie oft tätig. Aber eines Tages ging es für einen Albatros nach Merseburg. Die ersten löcher waren schon gegraben aber es gelang noch, Bild anzufertigen ohne Bautätigkeiten im Altzustand. Das zweite Highlight, eine 151, verendete aufgrund Personalmangel in Halle...
152 138 mit TEC 42147 "Hangartner" Rostock Seehafen - Verona. A propos Hangartner, nachdem DB Schenker dieses Unternehmen übernommen hat (und leider auch total umstrukturiert) gibt es ja nahezu keine grünen Behälter mehr...
Hier ist mittlerweile das ESTW tätig und die Bahnsteige sind aus modernen Baustoffen... die Szenerie ist kaum wieder zu erkennen...

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Achja, da gibt es ja noch diese gottverdammte, gottverlassene Gegend... irgendwo zwischen Sachsen und Brandenburg... Man könnte meinen, die Fahrdienstleiter auf den noch örtlich besetzten Stellwerken sind die einzigen Menschen, die hier leben. Man fährt minutenlang durch die Pampa ohne Anzeichen von Zivilisation... genau, die Strecke Falkenberg - Röderau (Riesa). Der SPNV ist schon seit Jahren eingestellt... Fernverkehr gibts regelmässig im Umleitungsfall (Sperre Elsterwerda)... und halt noch einiges an Güterverkehr...

An einem Märztag war ich im bekannten Riesaer blauen Passat unterwegs... erst wurde ich unfreiwillig an die Dieselpiste nach Miltiz "entführt", da der Kesselwagenzug mit Ludmilla zu spät war, ehe es die Stromdosis gab. Zum Ärgernis der anderen, die mehrere Stunden vor mir das Haus verlassen hatten...
Es war ein richtiger Latz-Tag, der Russe hatte Latz, es kam diese 189 208, damals im bestand der ERS mit dem Rotterdam - Melnik Shuttle, den es seit einiger Zeit nicht mehr gibt. Weiter folgten 189 203 und eine DB Schenker 189 jeweils mit NL-Latz...

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Diese Gegend fasziniert und langweilt irgendwie zugleich...

Noch weiter "oben" trifft man in Finsterwalde wieder auf die RE 10 Linie Cottbus - Leipzig. Mittlerweile blinken hier die Signale und werden von Leipzig (?) aus gesteuert...
Als ich dort war, war alles noch alt und 182 011 zog die betagten Halberstädter pünktlich gen Leipzig... heute surrt der Talent...

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Wir waren in unserem Jahrgang ein kleines Dreierteam an Kommilitonen, die meist gemeinsam auf Fototour gingen. Ein gebürtiger Dresdner, ein Leipziger und ich als Schwabe.
Eines Tages fuhr ich mit dem Dresdner Kollegen und wurden in Leipzig mit dem PKW vom dritten Mann abgeholt. Das Ziel war das Altenburger Land.

110 511 fuhr einige Zeit nach langer Abstellung für PCT, hier in Oberrothenbach... das war das erste Ziel. Mittlerweile existiert die Lok ja nicht mehr in diesem Look.

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Ziel zwei war die Brücke in Lehndorf. Diese war baufällig und sollte alsbald abgerissen werden, auch im Hinblick auf das ESTW Lehndorf-Gössnitz.
155 117 passierte diese mit einem Autoteilezug nach Mosel.

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Nur wenige Zeit später passierte hier ein Unglück, das noch recht glimpflich ausgegangen ist. Die Brücke hatte keinen Lust auf warten und das Geländer stürzte herab und traf einen im Moment vorbeifahrenden 612 frontal...

Der Leipziger Kollege hat dieses Gebiet etwas intensiver durchforscht, aufgrund diverser Reichsbahndiesel die zuerst mit n-Wagen und später mit Halberstädtern auf der abzweigenden Strecke nach Gera verkehrten. 232 903 bespannte hier bei Saara eine RB nach Gera:

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(Warum auch immer, mitfahren hiess bei uns damals "jodeln gehen"... ich selbst bin nie mit gefahren, da ich kein grosser Draht zu Dieselloks und historischem habe)

Es folgte ein bombiger März, nahezu vier Wochen ohne Wolke. EIn Abstecher ging nach Nürnberg um die Pfeffi 185 vor der damaligen S-Bahn zu erlegen. Am Folgetag war ich etwas platt und wollte ausschlafen... dummerweise war 120 159 angekündigt... also entschied ich, die Hinfahrt im Hbf und die Rückfahrt in Cossebaude. Schläft man einmal aus, verpasst man die K+S-Lok. Diese kam früh, blaue Seite voraus, nach Dresden.

Immerhin war sie wieder aufgerüstet und kam auch nach einiger Zeit mit einem gemischten nach Engelsdorf durch Cossebaude. Hier an der Piste hat sich bisher wenig verändert, und solange nicht geklärt ist, was aus Dresden Friedrichstadt wird, wird sich auch hier nichts tun...

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Zum letzten Fahrplanwechsel ging die Neubauspange in Betrieb. Grund mal hinzufahren und den Leiheinsatz von MRCE 182ern festzuhalten, hier am EC 174 bei Priestewitz:

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Eine Fotostelle die mir vormittags sehr gefiel: Radebeul-Naundorf, schön mit Grasbahnsteig und dahinterliegendem BÜ und Abzweig...
Mittlerweile auch Geschichte: DB Cargo, hier an 152 011 mit einem Metrans-Zug:

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Die Knödel wurden ab und an vernachlässigt... aber kamen nie zu kurz. 180 013, noch mit RDBL, passierte den Festungsblick bei Königstein. Mittlerweile verbaut ein Lf 6 die Sicht... Am Haken war der über einige Monate zuverlässig verkehrende Kerosinzug von Grosskorbetha nach Prag. Diesmal trug er den Namen CFN 46327:

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Ein sehr schwieriges Motiv ist das Stauseebad Cossebaude bei Niederwartha. Hier hat man einen Blick auf das dortige Pumpspeicherkraftwerk (das irgendwann aufgrund zu geringer Leistung womöglich abgeschaltet wird). 140 806 brachte einen kurzen Containerzug nach Dresden Friedrichstadt:

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Die 180er sahen immer verratzter aus... hier 180 011 mit Kistenzug in Schmilka-Hirschmühle. Hinter Bad Schandau ging ich aufgrund meiner inneren "Bad-Schandau-Sperre" ungern... da hier nur wenige private E-Loks hin gelangten...

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Wenig unterwegs war ich an der Strecke (Riesa) Zeithain - Elsterwerda. Hier bei Wülknitz wurde neben einem umgeleiteten HVLE Braunkohlestaubzug mit 185 583 auch noch die Erzgebirgsbahn 143 mit ihrem Sonderzug abgelichtet. Es herrschte Bilderbuchwetter:

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Ende Juli/Anfang August war eine der beiden unschönen Jahreszeiten: Prüfungszeit. Hier fand auch in Dresden der Kirchentag statt, ein Grossereignis auch aus bahntechnischer Sicht. Doch hier liess ich einiges sausen (die Sonderzüge nach Dresden reizten mich wenig, die 218 mit n-Wagen auf Sachsens Nebenstrecken wusste ich nicht und der V100 Einsatz (Ost und West) bei der Städtebahn, die als erste Privatbahn in den Dresdner Hbf schaute, liess ich auch sausen. Was ich mir nicht nehmen liess, die auf fünf Wagen verstärkte S-Bahnlinie S1. Fleissig im Einstz die Loks der Baureihe 145, gemietet von DB Schenker Rail. Der fünfte Wagen war in der Regel eine als "Arbeiter- und Bauernsauna" beziechneter alter Doppelstockwagen. Bislang kenne ich nur einen einzigen Menschen, der sich freiwillig in eine solche verratzte Kiste setzt... Aber hinter der Lok sieht so ein oller DBuz nicht mal so schlecht aus...

145 037 legte gerade ein Halt in Radebeul Ost.... ja, das ist...äh war Radebeul Ost... . Auch hier gibt es neben dem vierspurigen Ausbau jetzt neue Bahnsteige und Ks-Signale...

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In Leipzig fand dann Tage darauf ein interessantes Ereignis statt: Die frisch geüutzte 140 423 traf auf die verratzte 140 024... beide standen an der Drehscheibe nebeneinander. Leider hatte ich das erst sehr spät erfahren, dafür die Chance, am frühen Morgen den Güterzug aus Engelsdorf mit der orientroten 140 in Stetzsch zu verhaften:

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Das musste auch mal sein...

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Im Herbst wurden dann die Loks im Osten knapp. So musste die DB Tochter MEG mit einigen Trabbis aushelfen. MEG 602 bespannte somit nach Jahren mal wieder einen Reisezug, den RE 18 Cottbus - Dresden. Dieser musste öfters für kleine Experimente herhalten, hier noch mit Halberstädtern am alten BÜ in Stetzsch:

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Als die Nachricht kam dass alle 180er aufgefrischt werden, hielten wir dies erst für einen bösen Scherz, aber es war "bittere" Realität... Also gings verstärkt ins Elbtal. Meist kamen bei mir 372 statt 180er...
Man bekam die Einsatzpläne und versuchte sich danach zu richten, doch wie es im Güterverkehr bei so "zuverlässigen" Loks der Baureihe 180 ist (zeitweise waren sogar mal sieben von sieben Loks defekt), wurde daraus oft nichts. Während aus dem Gegenlich die frisch glänzenden Knödel heulten kamen vor meine Linse immer nur der "Altbestand".
180 011 im Betriebsbahnhof Rathen:

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"Wie sehen Sie denn aus?!" wurde ich an der Fähre begrüsst... "Student um diese Zeit?! Das geht doch überhaupt nicht!"...
Manchmal muss man Opfer bringen: Die Enten hatten es "gut", die durften noch schlafen :gaehn:
145 046 mit Sausebahn in Königstein... Das Motiv am Bahnsteigende stand ebenfalls noch aus... doch da muss man sich noch etwas gedulden...

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Auch die CD EC-Wagen wurden sehr langsam blau... 371 201 bei Strand... ein Motiv was ich leider nicht nochmals geschafft hatte. Wollte hier noch Metrans, eine 189 und den Zementzug... den wird es in dieser Reihe auch noch geben...

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Den Sommer 2010 verbrachte ich aufgrund des Praktikums bei HzL VB Ringzug im Ländle. Die zweite Hälfte des 12 wöchigen Grundpraktikums arbeitete ich bei der ITL in Dresden ab. Leider hatten die keine grosse Aufgabe für mich aber es gab dennoch interessante Momente und ich hatte erstmals den EInblick, wie das Gütergeschäft in der Realität aussieht...
Abends war meist schlechtes Wetter, dennoch versuchte ich ab und an noch was zu reissen. Entweder ging es an die "Nebenbahn" (Dresden-Friedrichstadt - Coswig) oder an die Marienbrücke.

186 184 mit stark verspätetem Emons-Zug DGS 91114 aus Hamburg Walterhsof auf der Dresdner Marienbrücke. Der Zug geht ins GVZ Dresden. Heute wird der Zug von Emons Rail (zuvor Preussenbahn) selbst traktioniert:

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Hier an der Elbe ist es immer sehr nett und man hat so viele verschiedene Möglichkeiten, die Bilder zu gestalten. (Einige Bilder bleiben aber tief auf meiner Festplatte und sind nicht für die Veröffentlichung bestimmt ;) ).

Die ITL sitzt im Alberthafen (hört sich spektakulärer an als es ist, in den sechs Wochen ist nicht ein einziger Frachter dort rein oder raus). Dabei hat sie sich in das Gebäude der Spedition Kühne und Nagel mit eingenistet und sich dermassen ausgebreitet, dass von K&N kaum noch was zu finden ist. Nebenan waren Lagerflächen, hier kam auch einmal pro Woche ein LKW voll mit Zigaretten.. ich bin zwar Nichtraucher, es sah aber dennoch beeindruckend aus, wie viel in so ein LKW reingeht...

Als ich mal wieder alleine im Büro war nutzte ich die Gelegenheit und fotografierte das fleissige Dreibein, 363 149, welches soeben Schiebewandwagen von der dortigen Papiermühle bringt. DB Schenker rangiert hier neben den Ölern für das Tanklager auch Kalk (Rheinkalk) und besagte Papiertransporte. Ebenso wird Schrott verladen. Die ITL rangierte ebenfalls mit ihren Loks Kalkzüge. Ab und an blockierten diese sich gegenseitig und kamen sich recht nahe...

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Am Wochenende, sofern die Sonne schien, ging es an die Strecke. An diesem Tag erlegte ich endlich die hübsch gestaltete 186 240, die den Rotterdam - Prag Shuttle für das EVU Railtransport traktionierte. Zuvor gab es aufgrund der "Wärme" eine BÜ Störung (ein Kontakt für das Öffnen der Schranke machte Schlapp... als die Polizei kam stauten sich die Leute einige hundert Meter weit dem Radweg entlang... davor gab es haaresträubende Szenen, selbst der Lieferwagen mit dem Kajak-Anhänger umfuhr die Halbschranken...).

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Einige Zeit später war es endlich so weit, der Bann war gebrochen: 180 020 ging mir vor die Flinte mit einem Gefco Autozug... und dabei hatte ich Glück, mit der Bilderserie war zugleich meine SD voll...

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Nun gab es auch solche nette Kombinationen: 180 016 und 180 020 mit Buntverkehrszug am Haltepunkt Königstein:

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Somit waren auch das dritte und vierte Semester vorbei... fünf und sechs folgten und das Vordiplom wurde erlangt... Mittlerweile denkt man gerne zurück, wenn es auch ein sehr harter und steiniger Weg war und einige Leute auf der Strecke blieben...

Weiter gehts dann mit dem Jahr 2011/2012 im nächsten Teil. Dieser wird nochmals umfangreich, die letzten beiden Jahre werde ich dagenen dann zusammenfassen.

Ich hoffe auch dieser Teil gefällt, wenn es auch ein wenig viele Bilder sind...

Grüsse Philipp :wink:

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Re: Rückblick: 6 Jahre Dresden

Beitrag von Sven » 08.10.2015 06:50

Sehr bemerkenswert, was da über die Jahre zusammengekommen ist! :yup:

Grüße
Sven :kaffee:
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Re: Rückblick: 6 Jahre Dresden

Beitrag von Andreas Hackenjos » 08.10.2015 10:52

Hallo,

ganz großes Kino :yup: :yup: :yup: Vor allem sind auch Kleinigkeiten weg, die du nicht mal erwähnt hast. 140 002 weilt nicht mehr bei der DB sondern privat, es gibt keine 152 mit DB Cargo mehr. Die Zeit rennt brutal, da hat sich einiges die letzten 5 Jahre getan .

Grüße Andreas
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Björn
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Re: Rückblick: 6 Jahre Dresden

Beitrag von Björn » 08.10.2015 16:49

Hallo Philipp,

sehr schöner Rückblick :yup: . Freue mich schon auf den nächsten Teil.

Grüße
Björn

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Re: Rückblick: 6 Jahre Dresden

Beitrag von Jens Gießler » 08.10.2015 19:23

Hallo Philipp, auch von mir Daumen hoch!!!
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