Da hinter die schriftlichen Abschlussprüfungen meiner Ausbildung nun ein dicker Haken gesetzt werden kann und bis zu den mündlichen Prüfungen noch einiges an Zeit ist, habe ich jetzt endlich mal Luft, einen Bericht über ein Wochenende im März an der RhB zu tippen.
Das zweite Märzwochenende sollte nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Schweiz viel Sonnenschein bieten und da wir schon länger mal der RhB einen Besuch abstatten wollten, bot sich das an - immer nur Frankreich als Ausland ist ja auch langweilig.

Am Freitag, den 07. März 2014 habe ich daher etwas früher Feierabend gemacht, habe daheim schnell den Rucksack gegen einen Koffer ausgetauscht und stand 90 Minuten später am Bahnhof bereit, um auf die abendliche RB 38861 gen Karlsruhe zu warten.
Die vorgespannte 111 hatte, aus Ludwigshafen kommend, schon einige Minuten Verspätung gesammelt und baute dies dann auch bis Karlsruhe erwartungsgemäß kontinuierlich aus, sodass wir etwas über 10 Minuten nach der Planankunft in den Hauptbahnhof einfuhren. Mir war das insofern recht, dass sich meine Wartezeit auf den ICE 373 gen Schweiz auf 15 Minuten verkürzte.
Kurz nach 18 Uhr ging es dann weiter Richtung Basel, der ICE 1 war mehr als gut gefüllt, weshalb ich froh war, dass ich mir im Voraus eine Sitzplatzreservierung zugelegt hatte – mit sowas hatte ich Freitagabends nämlich schon gerechnet.
In flotter Fahrt ging es in der untergehenden Sonne gen Süden, bis wir gegen 20:00 Uhr in Basel SBB einliefen, wo ich auf einen Schweizer Doppelstock-IC umsteigen musste, der mich non-Stop bis Zürich brachte. Leider ging es dort dann mit einem vollgestopften Regio weiter nach Chur, die Fahrt durch die Nacht hat sich da dann echt gezogen, da ich 90 Minuten auf einem unbequemen Klappsitz ausharren musste. Zum Einsatz kam ein Doppelstock-Flirt, naja, gibt schlimmere und bessere Fahrzeuge. In Chur wartete jedenfalls bereits das Empfangskomitee und nach guten 45 Minuten Autofahrt erreichten wir dann auch kurz vor Mitternacht unser Hotel in Filisur.
Wir waren ziemlich erledigt und fielen entsprechend schnell ins Bett.
Den Samstag wollten wir im Engadin verbringen, wo das erste Bild gegen 08:45 Uhr auf der Liste stand. Bei Bever standen wir rechtzeitig bereit, als Ge 4/4 III 654 mit dem RE 1117 von Chur nach St. Moritz vor unsere Linsen fuhr:

Die Stunde bis zum nächsten Zug aus Chur nutzten wir für einen blitzschnellen Wechsel nach Punt Muragl, um dort den R 1628 aus Poschiavo mitzunehmen, der seinem Zielbahnhof St. Moritz schon ziemlich nahe gekommen ist. Zuglok ist Ge 4/4 II 626:

So schnell wie wir nach Punt Muragl eilten, so schnell fuhren wir nun wieder zurück nach Bever, um dort den nächsten Regio aus Chur zu schaffen. Der Plan ging auch gut auf, Ge 4/4 III 1121 war mit dem RE 1121 beschäftigt, langsam wurden die Züge aus Chur länger:

In der Gegend von Bever gefiel es uns, sodass wir den RE 1125 eine Stunde später ganz in der Nähe erwarteten, für die Traktion sorgte an diesem Zug Ge 4/4 III 645:

Rund eine halbe Stunde später wurde es für den Bernina-Express Zeit. Wir dachten uns die wildesten Bespannungen aus, da wir nicht wussten, mit was der Zug gefahren wird, letztendlich bekamen wir aber alle ein langes Gesicht, ausgerechnet ein Allegra war für diesen Zug eingeteilt – Abe 8/12 3506 mit GEX 955 von Chur nach Tirano:

Wir fuhren dann eher etwas planlos gen Bernina-Pass und suchten einfach mal nach einer passenden Stelle. Fündig wurden wir bei Bernina Lagalb, wo wir den nächsten Regio abwarten wollten. Wir dachten eigentlich, dass da wohl der nächste Allegra kommt, wurden dann aber doch positiv überrascht, als zwei ABe 4/4 III als R 1629 von St. Moritz nach Poschiavo auftauchten:

Wir fanden gefallen an der Strecke und außerdem wurde die Gier geweckt, es hätte ja der nächste Zug auch nochmal aus ABe 4/4 III bestehen können. Aber Gier tut ja bekanntlich selten gut und mit dem Allegra ABe 8/12 3514 als R 1633 wurden wir bei Surovas auch wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt:

Nun sollte es dann aber doch wieder zurück an die Strecke Chur – St. Moritz gehen, um sich dort wieder den lokbespannten Zügen widmen zu können. Zwischendurch nahmen wir noch einen Steuerwagen mit, den ich aber nicht so sehenswert finde, weshalb ich gleich mit Ge 4/4 III 650 am RE 1148 nach Chur weitermache – leider kaum erkennbar, dass am Zugschluss ein paar Güterwagen angehängt waren:

Ganz oben auf der Liste standen auch die zahlreichen Motivmöglichkeiten rund um Celerina, was nun im Anschluss auf dem Plan stand. Dort gefiel es uns dann auch so gut, dass wir gleich knapp zwei Stunden dort blieben und verschiedene Varianten ausprobierten.
Los ging es mit der 654 am RE 1141 nach St. Moritz:

Nach einem Regio gen Chur, erfreute uns im Anschluss Ge 4/4 II 617 am RE von Landquart nach St. Moritz:

Nach zwei weiteren kurzen Regios gönnten wir uns noch den RE 1156 von St. Moritz nach Chur, den die 654 langsam aus dem Bahnhof beschleunigte:

Auf dem Rückweg legten wir noch einen kurzen Stop bei Samedan ein, wo noch der RE 1949 ging, wenn auch nur Steuerwagen voraus:

Danach ging es dann aber endgültig zurück ins Hotel und im Anschluss zum Abendessen. Am nächsten Tag gab es, wie der Titel ja schon ein Stück weit verrät, den totalen Kontrast zum schneereichen Engadin, aber davon erzählt dann der zweite Teil, der in wenigen Tagen folgen wird

Hoffe, es hat bis dahin gefallen!
Viele Grüße, Jens
