Dobryy den,
vom 08.06. - 14.06.15 verschlug es mich wieder ins Baltikum.
Trommeln und Erdbeben wollte ich unbedingt nochmal erleben, denn die zwei Tage im September 2014 kamen doch zu kurz...
Also Hotel und Flug gebucht und nix wie hin da!
Von Nordhausen ging es 04:22 nach Erfurt, von dort weiter nach Frankfurt Flughafen.
Durch einige unglückliche Umstände am Flughafen und eigener Dummheit (Abfluggate hatte sich geändert und ich hab nicht geguggt), verpasste ich natürlich den Flug nach Riga!
Hm, was jetzt? Nach Daugavpils kommste heute nicht mehr! Etwas schlaf brauchte ich auch noch....
Nachdem ich mein Ticket auf den Abendflug um 20:45 umbgebucht hatte, ging es mit dem Zug zum Hauptbahnhof nach Frankfurt.
Vielleicht hat ja der Lokleiter von Fernverkehr einen Ruheraum frei. Leider nicht, so machte ich in der Lounge (Pausenraum Tf) für 4 Stunden die Augen zu.
Toller Start, aber ich sah es als Abenteuer!

Der Flieger hob pünktlich ab und so landete ich 23:30 in Riga. Ab zum Taxistand, denn ich musste ja in die Stadt zum Bahnhof.
Der erste Zug nach Daugavpils fährt um 07:17. Sooo lange warten? Nein.
In einer Partymeile fand ich ein 3 Sterne Hotel. 40€ für 5 Stunden schlaf, ok, kann man machen!
Der Morgen verlief Reibungslos. Nachdem ich in Daugavpils in das Hotel eingecheckt hatte, ging es in die Stadt.
Wollte ich mir doch für die Woche ein Fahrrad mieten.
Irgendwann fand ich einen Fahrradladen, nur ein Fahrrad mieten gibts in dieser Stadt nicht, versuchte mir die Verkäuferin auf Russisch zu verstehen. Das gibts nur in Riga.
Leicht depremiert ging es dann zur Dauga an die Eisenbahnbrücke, wo die Strecke nach Vilnius den Fluss überquert, in der Hoffnung dort litauische ER20 anzutreffen.
Dem war leider nicht so und nach zwei Stunden ohne Zug zog ich ab.
Da die Sonne nun so weit rum sein sollte, für die westliche Ausfahrt nach Jekabpils, ging es dort nun hin.
Ohne Worte! ->

Gehen wir nun noch weiter westlich an die Ausfahrt, denn ich wollte natürlich nicht die selben Motive umsetzen, wie letztes Jahr.
Angekommen an einer schön lang gezogenden Kurve kam gleich eine Schalldämpferlose Trommel mit Ihrer Übergabe ums Eck gebogen.
Der Klang war freilich ein Ohrenschmaus, aber leider war es die einzigste Begegnung der ganzen Woche!

Ein Blick in die Gegenrichtung.
Nachdem mir letztes Jahr ausschließlich nur dunkelgrüne M62, 2M62 und 2TE10 vor die Linse fuhren, war die Freude riesengroß, als diese bestens
gepflegte 2TE116 mit brachialen Turboladerpfeifen die Steigung aus Daugavpils erklimm.

Der Verkehr rollte ganz anständig, denn die hier gezeigten Bilder sind nur eine kleine Auslese. Alles zu zeigen, würde den Rahmen einfach sprengen!
Das Licht verschwand dann merklich immer mehr und so machte ich mich langsam auf den Weg ins Hotel. Der Tag war lang und der nächste sollte es auch werden...
Ohne aber noch diese Doppelwumme zu erlegen.

Tag 2, Mittwoch der 10.06.15
Um 07.17Uhr fährt ein Bummelzug nach Riga, der alle Dörfer bedient. Diesen Zug benutzte ich die restlichen Tage, um an die ausgesuchten Motive zu gelangen.
Heute ging es nach Livani. Die Kenner wissen, dass sich dort ein Hammer Motiv befindet. Aber der Reihe nach...
Um etwas lettische Landschaft einzufangen, ging es erstmal der Bahn entlang durch den Wald.
Alles ganz leicht zu erreichen, dank zahlreicher Trampelpfade.

Auch hier ein Blick in die Gegenrichtung. Jawoll! Eine rote 2TE116 nimmt man gerne mit!

Da auch hier nun die Sonne schon fast zu weit rum war, ging es fix an den Bahnübergang, um wenigstens dieses Motiv noch im Kasten zu haben,
bevor es zurück nach Livani ging.

In Livani postierte ich mich an die östliche Ausfahrt um auch ein paar Tonaufnahmen/Filmaufnahmen zu machen, denn der Klang der 2TE10
ist einfach unbeschreiblich!
Wann und wie ich einzelne Szenen veröffentlcihe, steht noch in den Sternen, denn die meisten Aufnahmen sind nicht sehr überzeugend......
Aber sicherlich kann sich jeder bei disem Bild vorstellen, wie der Sound bei der Anfahrt gewesen sein muss.

Hinterm EG Livani befindet sich ein kleiner Konsum, in dem ich erstmal zwei Hühnerkeulen, ein lecker russisches Vannileeis und zwei Bier kaufte.
Nette Mischung, aber ich hab ein Goddelsack, der verträgt das. Haha

Am eigentlichen Hauptmotiv angekommen, machte ich erstmal Vesper und beobachtete so das Geschehen rings rum.
Zwischdurch kam auch mal ein Zug....

Der Wind lies zum richtigen Zeitpunkt nach! Jawoll, mehr brauch ich dazu nicht zu schreiben!

Hier traf ich einen Hobbykollegen aus München, der mit seiner Frau ebenfalls Urlaub machte.
Eigentlich wollte ich mit dem nächsten Zug zurück fahren, aber der Plan änderte sich rasch....
So fuhren wir zusammen mit dem Mietauto nach Naujene an die Strecke nach Weißrussland, um dort im Abendlicht das tolle Empfangsgebäude zu fotografieren.
An dieser Stelle nochmal vielen Dank fürs mitnehmen!!!
Angekommen im Bahnhof standen zwei Westfahrer in der Kreuzung.
Auch hier wieder eine nette Überraschung. Eine 2TE10UK is mal was seltendes....

Nach zwei weiteren Ostfahrer, die voll im Gegenlich daher kamen setzte sich auch der andere Zug, der in der Ecke stand, in Bewegung und
machte den Blick frei auf das tolle Empfangsgebäude.
Wir brauchten danach auch nicht lange warten, bis der nächste Zug eintraf.
Wie war das nochmal mit 2-4 Zügen pro Tag????


Leider auch hier mangelte es an englischen Sprachkentnissen (dies soll freilich kein Vorwurf sein), denn ich wollte unbedingt mal mit fahren,
oder so eine 2TE10 selber mal fahren. Das kurze Stück bis Daugavpils hätte sich angeboten.
So ging es zurück zum Hotel und ließ den Tag mit einem kühlen Bier auf dem Hotelhof ausklingen....
Tag 3, Donnerstag der 11.06.15
Mit Blick aus dem Fenster schwand die Laune kurz in den Keller. Nieselregen. Aber ich bin als Schlechtwetterfotograf bekannt, also raus aus den Federn!
Heute ging es nach Jekabpils, denn dort wollte ich ein paar bekannte Motive umsetzen.
Auf der Zugfahrt dorthin zeichnete sich eine Linie in den Himmel. Strahlendblauer Himmel.
Nur das dauerte seine Zeit und beim Motiv mit der Kirche war ich doch ganz Froh keine Sonne zu haben, da dort sonst vollstes Gegenlicht wäre.

Auch hier wieder der Blick in die andere Richtung zur Bahnhofsausfahrt von Jekabpils/Krustpils.
Die Sonne schaffte es hier nun halbwegs die Szene zu beleuchten, auch wenn nur sehr zaghaft.

Nun ging es aber fix durch die Stadt an die westliche Ausfahrt in Richtung Jelgava, wo eigentlich mit viel Güterverkehr zu rechnen ist.
Angekommen an einem kleinen Dorf mitten in der Pampa vor Krustpils fand ich auch rasch das Motiv, welches ich bei suncalc und vom Zug aus begutachtet hatte.
Nach 3! Stunden ohne Zug verließ ich die Stelle und marschierte zurück zum Bahnhof um mit dem nächsten Personenzug zurück nach Liksna zu fahren.
Denn dort steht ein Storchennest direkt an der Strecke....
Daraus wurde nix, denn im Bahnhof von Krustpils angekommen sah ich, warum kein Zug die ganze Zeit fuhr. ESTW Totalausfall, alle Signale dunkel,
selbst rot haben Sie nicht mal mehr angezeigt....
Toll, aber die Wunschmotive hatte ich im Kasten!...
Irgendwann lief der Verkehr wieder und bevor es mit dem Abendzug wieder nach Daugavpils ging, ergab sich noch diese geniale Stimmung im Bahnhof von
Krustpils.

Den zweiten Teil gibt es dann, wenn es die Zeit hergibt.
Viele Grüße
Christoph