Ein herzliches Grüezi!
Vor gut 4 Wochen waren die Schweizer Berge der Albula- und Berninaregion unser Urlaubsdomizil. Natürlich standen dabei auch die bildliche Dokumentation und diverse Mitfahrten mit der dort verkehrenden Rhätischen Bahn ganz oben auf der "to do"-Liste.
Auf dem wunderschön angelegten Bahnerlebnisweg entlang der Albulastrecke von Filisur über Bergün bis hoch nach Preda ließ es sich in zwei Tagesetappen wunderbar wandern, stets mit Blick auf die Strecke und die jeweils stündlich in Richtung Chur bzw. St. Moritz verkehrenden lokbespannten RE. Zusätzlich wurde der besagte Streckenabschnitt noch von täglich je 2 Glacier- und Berninaexpresspaaren sowie diversen Güterzügen befahren. Also Abwechslung pur und das alles in Modellbahncharakter. Einfach grandios, wie die Bauingeneure im 19 Jh. diese Strecke mit unzähligen Tunneln, Galerien, Viadukten, Stützmauern oder Kehrschleifen angelegt haben. Nun aber zu den Bildern!
Heute soll es in einem ersten Teil von Bergün hinunter nach Filisur gehen.
eine der 6-Achser Standardmaschinen im Güterverkehr bei Einfahrt in die Ortslage Bergün (im Hintergrund erkennt man den Streckenverlauf hoch nach Preda)
morgendlicher Berninaexpress von Davos nach Tirano auf dem Viadukt in Bergün
Kurz danach verkehrte ein Standard RE, hier bei der Ausfahrt aus dem Bhf Bergün.
die Botschafterin für das UNESCO-Welterbe unmittelbar an der Einfahrt in selbigen Bahnhof
Ein Besuch des Bahnmuseum Albula ist sehr zu empfehlen, im Eingangsbereich war eine alte Zeitzeugin der RhB abgestellt.
Ein für die Strecke typisch bespannter Güterzug wartet in Bergün einen Kreuzungshalt ab, um sich dann die Steigung gen Preda vorzunehmen.
Zwischen Bergün und Filisur liegt der heute unbesetzte Kreuzungsbahnhof Stugl-Stuls , welcher sich malerisch an den Berg schmiegt. Man hätte meinen können, die Zeit wäre stehen geblieben....
... wenn da nicht noch gelegentlich ein paar moderne Schienenfahrzeuge vorbeikommen würden.
RE nach Chur
Glacierexpress gen St. Moritz
Der nächste große Kreuzungsbahnhof und somit Endpunkt der heutigen bildlichen Darstellung ist Filisur, wo auch die Strecke nach Davos abzweigt. Der folgende Blick vom Bahnhof aus über die Ortschaft hinauf gen Bergün lässt ein wenig den beeindruckenden Streckenverlauf erahnen. Im Hintergrund ist ein vor wenigen Minuten abgefahrener RE nach St. Moritz am Berghang zu erkennen, der gleich die etwas über der Kirchturmspitze (direkt unterhalb des Felsmassiv ) zu sehende Anreihung von Tunnel und Galerie passieren wird.
Ein abendlicher Güterzug (aus Chur kommend) fährt in Filisur ein.
Auch konnte eine der wenigen lokbespannten RB der Teilstrecke Davos-Filisur beobachtet werden. Die Leistungen werden, wie der Berninaexpress auch, eigentlich ausschließlich mit den modernen Allegratriebwagen bespannt.
am anderen Zugende der Vollständigkeit halber noch der zugehörige Steuerwagen
In den nächsten Tagen nehme ich Euch dann in einem zweiten Teil auf das Herzstück der Albulastrecke von Bergün nach Preda mit. Also bis dahin!
Gruß
Matthias
Albula und Bernina per Rhätischer Bahn erkunden
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Re: Albula und Bernina per Rhätischer Bahn erkunden
Hallo Matthias,
sehr tolle Eindrücke aus Graubünden. Da bin ich auch immer wieder gerne gewesen und werde da sicher auch mal wieder hinfahren. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil!
sehr tolle Eindrücke aus Graubünden. Da bin ich auch immer wieder gerne gewesen und werde da sicher auch mal wieder hinfahren. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil!
Gruß
Henning
Henning
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Re: Albula und Bernina per Rhätischer Bahn erkunden
Hallo,
heute soll nun ein zweiter Teil über die Albulastrecke folgen. Diesmal nehme ich Euch auf den etwas kürzeren (Luftlinie), aber bautechnisch noch interessanteren Streckenabschnitt südöstlich von Bergün Richtung Preda mit. Viele Kunstbauten waren von Nöten, um die topografischen Unwegsamkeiten per reinem Adhäsionsbetrieb überwinden zu können. Es ist einfach faszinierend, mit welcher Eleganz hier (Kehr-)Tunnel, Viadukte, Kehrschleifen aneinandergereiht wurden. Als "Premierengast" an dieser Strecke und bei der Mitfahrt im Zug auf jener, kann man da sehr schnell die Orientierung verlieren. Die Züge fahren dauernd rein ins Dunkel und wieder raus, wechseln von einer Talseite auf die andere. Nur nach mehrmaliger Befahrung und einer ausgedehnten Bewanderung dieses Streckenabschnittes war für mich die Dimension dieses Bauwerkes erst richtig greifbar.
Nun aber genug geredet. Lass Bilder sprechen! Fangen wir geographisch geordnet in Bergün an, um uns Stück für Stück hoch nach Preda bis zum Eingangsportal des Albulascheiteltunnels voran zu arbeiten.
Bergün (kurz vor dem Bahnhof) aus Richtung Filisur
hinter Bergün windet sich die Strecke in einigen Schleifen und über einzelne Viadukte über die ausgedehnten Wiesenhänge hoch in die Felsen - immer wieder begleitet von herrlichen Ausblicken auf den Ort
im Felsbereich hoch über dem Ort angekommen, beginnt der Albulazirkus
nun nähern wir uns mit großen Schritten auch schon Preda mit der großen Tunnelbaustelle für die in Angriff genommene neue Röhre der Albuladurchquerung
Wenn es mir schon nicht vergönnt war, einen Güterzug auf der Strecke abzulichten, soll zum Abschluß meiner heutigen Ausführungen über die Albularegion wenigstens stellvertretend dafür noch der "Baustellenshuttle" von und nach Bever (auf der anderen Seite des Tunnels gelegen) gezeigt werden. Diesen konnte ich im extra angelegten Baustellenbahnhof erspähen.
Auf der anderen Seite des Tunnels ,im Engadin, stellt sich die Landschaft und damit auch der weitere Streckenverlauf viel weiträumiger dar. Auch hier eine kleine Auswahl an bildlichen Impressionen.
In Bever vereinigen sich die Streckenäste aus Chur und Scuol. Von hier aus ist es dann nicht mehr weit bis St. Moritz.
Zwei typische Zugkompositionen der Strecke seien beispielhaft gezeigt.
RE aus Chur gen St. Moritz
RB aus Scuol Tarasp (hier Lok schiebend im Wendezugbetrieb) Richtung Süden
Im nächsten größeren Bahnhof Samedan beginnt das Gleisdreieck (Abzweig nach Pontresina direkt gen Berninaregion und Abzweig St. Moritz).
Und siehe da, hier sollte mich auch mal ein Güterzug im weitläufigen Bahnhofsbereich beglücken.
ebenso zu sehen Wagen des Glacier-Expresses in der abendlichen Abstellung
Auf dem Weg Richtung Bernina (Bilder folgen in einem dritten Teil!) habe ich aber gleich die kürzere direkte Verbindung nach Pontresina gewählt. Im dortigen Bahnhof gab es noch ein paar betagte Leckerbissen zu bewundern.
Aber auch die Moderne in Form der Allegra -Triebzüge hat hier natürlich Einzug gehalten.
So, nun habt Ihr es für heute geschafft! Danke für die Aufmerksamkeit!
Grüße
Matthias
heute soll nun ein zweiter Teil über die Albulastrecke folgen. Diesmal nehme ich Euch auf den etwas kürzeren (Luftlinie), aber bautechnisch noch interessanteren Streckenabschnitt südöstlich von Bergün Richtung Preda mit. Viele Kunstbauten waren von Nöten, um die topografischen Unwegsamkeiten per reinem Adhäsionsbetrieb überwinden zu können. Es ist einfach faszinierend, mit welcher Eleganz hier (Kehr-)Tunnel, Viadukte, Kehrschleifen aneinandergereiht wurden. Als "Premierengast" an dieser Strecke und bei der Mitfahrt im Zug auf jener, kann man da sehr schnell die Orientierung verlieren. Die Züge fahren dauernd rein ins Dunkel und wieder raus, wechseln von einer Talseite auf die andere. Nur nach mehrmaliger Befahrung und einer ausgedehnten Bewanderung dieses Streckenabschnittes war für mich die Dimension dieses Bauwerkes erst richtig greifbar.
Nun aber genug geredet. Lass Bilder sprechen! Fangen wir geographisch geordnet in Bergün an, um uns Stück für Stück hoch nach Preda bis zum Eingangsportal des Albulascheiteltunnels voran zu arbeiten.
Bergün (kurz vor dem Bahnhof) aus Richtung Filisur
hinter Bergün windet sich die Strecke in einigen Schleifen und über einzelne Viadukte über die ausgedehnten Wiesenhänge hoch in die Felsen - immer wieder begleitet von herrlichen Ausblicken auf den Ort
im Felsbereich hoch über dem Ort angekommen, beginnt der Albulazirkus
nun nähern wir uns mit großen Schritten auch schon Preda mit der großen Tunnelbaustelle für die in Angriff genommene neue Röhre der Albuladurchquerung
Wenn es mir schon nicht vergönnt war, einen Güterzug auf der Strecke abzulichten, soll zum Abschluß meiner heutigen Ausführungen über die Albularegion wenigstens stellvertretend dafür noch der "Baustellenshuttle" von und nach Bever (auf der anderen Seite des Tunnels gelegen) gezeigt werden. Diesen konnte ich im extra angelegten Baustellenbahnhof erspähen.
Auf der anderen Seite des Tunnels ,im Engadin, stellt sich die Landschaft und damit auch der weitere Streckenverlauf viel weiträumiger dar. Auch hier eine kleine Auswahl an bildlichen Impressionen.
In Bever vereinigen sich die Streckenäste aus Chur und Scuol. Von hier aus ist es dann nicht mehr weit bis St. Moritz.
Zwei typische Zugkompositionen der Strecke seien beispielhaft gezeigt.
RE aus Chur gen St. Moritz
RB aus Scuol Tarasp (hier Lok schiebend im Wendezugbetrieb) Richtung Süden
Im nächsten größeren Bahnhof Samedan beginnt das Gleisdreieck (Abzweig nach Pontresina direkt gen Berninaregion und Abzweig St. Moritz).
Und siehe da, hier sollte mich auch mal ein Güterzug im weitläufigen Bahnhofsbereich beglücken.
ebenso zu sehen Wagen des Glacier-Expresses in der abendlichen Abstellung
Auf dem Weg Richtung Bernina (Bilder folgen in einem dritten Teil!) habe ich aber gleich die kürzere direkte Verbindung nach Pontresina gewählt. Im dortigen Bahnhof gab es noch ein paar betagte Leckerbissen zu bewundern.
Aber auch die Moderne in Form der Allegra -Triebzüge hat hier natürlich Einzug gehalten.
So, nun habt Ihr es für heute geschafft! Danke für die Aufmerksamkeit!
Grüße
Matthias
Re: Albula und Bernina per Rhätischer Bahn erkunden
Toll! Wird in Preda eine neue Tunnelröhre gebaut?
Gruß
Henning
Henning
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- Verkehrsminister
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- Registriert: 07.10.2007 11:18
Re: Albula und Bernina per Rhätischer Bahn erkunden
Was für eine atemberaubende Gegend, grandios!!! Danke Matthias fürs zeigen
-
- Reichsbahn-Rat
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- Registriert: 13.08.2012 20:33
Re: Albula und Bernina per Rhätischer Bahn erkunden
Ja, Henning. In Preda hat man dieses Jahr damit begonnen, parallel zur jetzigen eine neue Röhre zu bauen. Die alte ist in die Jahre gekommen und genügt nicht mehr den aktuellen Sicherheitsstandards. Zudem soll es wohl einige bautechnische Probleme im alten Tunnel geben.Henning hat geschrieben:Toll! Wird in Preda eine neue Tunnelröhre gebaut?
Der neue Tunnel wird auch nur eingleisig ausgeführt. Die alte Röhre bleibt erhalten und soll sozusagen als Rettungsstollen hergerichtet werden.
Die anfallenden großen Mengen an Abraum sollen zum Teil an Ort und Stelle deponiert (minderwertiges Gestein) werden, die "guten Brocken" werden dagegen auf der Schiene vor allem gen Westen (Raum Chur) abtransportiert. Das bedeutet natürlich Einiges an zusätzlichen Güterzügen, die auf der anspruchsvollen Albulatrasse über Bergün und Filisur hinunter ins Tal transportiert werden. Der Beginn des eigentlichen Tunnelvortriebes soll ab nächstes Jahr erfolgen. Bis jetzt hat man nur mit Einrichtung der Baustelle und sonstigen Vorbereitungsarbeiten zugebracht. In Preda steht/liegt im Vergleich zu früher fast kein Stein mehr auf dem anderen. Es ist einfach nur noch eine riesige Baustelle.
Gruß
Matthias
Re: Albula und Bernina per Rhätischer Bahn erkunden
Danke Matthias, das war mal ein beschaulicher Bahnhof und wird es sicherlich auch wieder, wenn die Bauarbeiten beendet sind.
Gruß
Henning
Henning
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- Reichsbahn-Rat
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- Registriert: 13.08.2012 20:33
Re: Albula und Bernina per Rhätischer Bahn erkunden
Hallo,
nach langer Zeit habe ich es nun geschafft, auch noch die letzten Bilder von Anfang Oktober aus der Schweiz zu sichten und zu bearbeiten. Es ging ja zum grönenden Abschluss des Graubündenurlaubes noch mit der Berninabahn von Pontresina über den gleichnamigen Pass ins italienische Tirano.
Es sollen nur ein paar einzelne Bilder von dieser atemberaubenden Gebirgsstrecke folgen. Die Mitfahrt war ein grandioses Erlebnis, ebenso wie die mehrstündige Wanderung entlang der Strecke am Berninapass selber.
Los geht es mit südländischem Flair am Bahnhof Tirano.
Etwas weiter der Strecke gen Norden folgend sind auch hier die mediteranen Einflüsse gut sichtbar.
Der Kreisviadukt von Brusio aus einer etwas anderen Sicht.
Im Bahnhof von Poschiavo stand dieses modernere Gefährt abgestellt.
Beim kurven- und tunnelreichen Passaufstieg hinter Poschiavo gen Alp Grüm ergeben sich immer wieder eindrucksvolle Aussichten.
Direkt auf dem Pass ergab sich Dank einigermaßen guten Bergwetters noch die Möglichkeit einer Wanderung entlang der Strecke. Hierbei konnte Altes und Neues vor traumhafter Kulisse fotografiert werden.
Und zum Abschluß fast die gleiche Stelle nochmal bei der morgendlichen Bergfahrt aus dem Zug heraus.
Natürlich wurde die Albularegion nicht wieder verlassen, ohne auch dem "Wahrzeichen" in Form des Landwasserviaduktes einen Besuch abzustatten.
Aus größerer Entfernung mit passender Werbelok.
Es wird definitiv nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich dieser Region einen Besuch abgestattet habe.
In diesem Sinne Grüße aus Südthüringen!
Matthias
nach langer Zeit habe ich es nun geschafft, auch noch die letzten Bilder von Anfang Oktober aus der Schweiz zu sichten und zu bearbeiten. Es ging ja zum grönenden Abschluss des Graubündenurlaubes noch mit der Berninabahn von Pontresina über den gleichnamigen Pass ins italienische Tirano.
Es sollen nur ein paar einzelne Bilder von dieser atemberaubenden Gebirgsstrecke folgen. Die Mitfahrt war ein grandioses Erlebnis, ebenso wie die mehrstündige Wanderung entlang der Strecke am Berninapass selber.
Los geht es mit südländischem Flair am Bahnhof Tirano.
Etwas weiter der Strecke gen Norden folgend sind auch hier die mediteranen Einflüsse gut sichtbar.
Der Kreisviadukt von Brusio aus einer etwas anderen Sicht.
Im Bahnhof von Poschiavo stand dieses modernere Gefährt abgestellt.
Beim kurven- und tunnelreichen Passaufstieg hinter Poschiavo gen Alp Grüm ergeben sich immer wieder eindrucksvolle Aussichten.
Direkt auf dem Pass ergab sich Dank einigermaßen guten Bergwetters noch die Möglichkeit einer Wanderung entlang der Strecke. Hierbei konnte Altes und Neues vor traumhafter Kulisse fotografiert werden.
Und zum Abschluß fast die gleiche Stelle nochmal bei der morgendlichen Bergfahrt aus dem Zug heraus.
Natürlich wurde die Albularegion nicht wieder verlassen, ohne auch dem "Wahrzeichen" in Form des Landwasserviaduktes einen Besuch abzustatten.
Aus größerer Entfernung mit passender Werbelok.
Es wird definitiv nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich dieser Region einen Besuch abgestattet habe.
In diesem Sinne Grüße aus Südthüringen!
Matthias