Nachdem Euch Matthias ja an einige sehr interessante Orte mitgenommen hat, möchte ich Euch heute Abend mal wieder ein wenig unterhalten...
Grund des Ganzen war ein kleiner Ausflug nach Bernburg, welcher nun schon eine halbe Ewigkeit geplant, aber eben nicht umgesetzt, war. Lustigerweise telefonierte ich noch in der Woche mit Rene, der auch dort hin wollte...
Allerdings führte mich meine Reise erst am Do in Richtung Mache-Eier-Land. Kaum im Bundesland ohne "G" anjekommen, stand ein seit langem geplanter Zwischenstop auf dem Programm. Im Gewerbegebiet der ehem Kupferhütte zwischen Eisleben und Hettstedt wurden Zeugnisse des Kupferbergbaus gesucht (und nicht wirklich fotografierbar) und dabei mehr als erwartet Eisenbahn-Zeugnisse gefunden. Offensichtlich handelt es hier um einen Schrottplatz oder auch Arbeitsvorrat der MALOWA...
Reste einer 50er begrüssten mich...
...und zeigten mir ihre Heckansicht
Eine alte Kö I ließ sich von jungem Grün umschmeicheln...
Für mich wohl die 3 schönsten Aufnahmen meines Ausflugs:
Goldbroiler Links und Rechts! Oder doch gespiegelt?
Auf diesem Bild verstecken sich jedenfalls gleich Triebfahrzeuge unterschiedlicher Bahnverwaltungen...
Patina, wie sie sich nicht schöner entfalten könnte...
Damit verließ ich Hettstedt, wo noch Einiges auf Entdeckung wartet...
Nach vielem Hin und Her durch verschlafene Örtchen und Unmengen an Umleitungen erreichte ich Baalberge.
Kaum angekommen, wusste ich das es das alles wert war!
Es begrüßten mich gleich 2 Russen vor stattlichen Güterzügen, 232 232-8 und 233 709-5 warteten auf Ausfahrt.
Hier gleich mal 3 Ansichten vom selben Motiv:
Nach einem kurzen Gespräch mit dem freundlichen Lokführer der 232 erhielt diese auch schon Ausfahrt, was ich leider nicht umsetzen konnte. Fotografisch zumindestens, denn ich habe es mit allen Sinnen genossen!
Danach wartete ich 1,5h ohne Ergebnis auf die 709, aber diese wurde in der Zwischenzeit abgestellt und der Tfz war verschwunden. Ich beschloss mich der Stadt Bernburg und einer kleinen Fahrradrunde zu widmen, es stand ja Erholung auf dem Plan. Nur soviel, nehmt Euch ruhig mal die Zeit und besucht dieses Kleinod! Ich werde wiederkommen, soviel steht fest!!!
Am nächsten Morgen schaute ich erstmal nach Bernburg, wo sich eine Gravita nützlich machte.
Im Bahnhof hatte die Malowa offensichtlich gerade eine V60 des Bernburger Soda-Werkes abgeholt und fuhr kurze Zeit später aus
Das Soda-Werk und auch das Salzwerk in Friedrichshall habe ich nicht besucht, aber das wird wie gesagt nachgeholt. Zusammen mit der Stadt Bernburg gibt es da mehr als genug zu entdecken und zu fotografieren. Gebt einfach mal "Bernburg" in der Fotocommunity ein, Ihr werdet sehr sehr erstaunt sein...
Baalberge ließ ich diesesmal links liegen und begab mich an die Strecke. Der geplante Standort war besetzt, sodass ich mich mangels Ortskenntnis zwischen Biendorf und Baalberge niederließ. Die Zeit drängte, es wurde ein Russe erwartet! Wenige Minuten nach Plan gab's es dann ein großes Grinsen im Gesicht, wofür 233 232-8 mit einem Leerzug verantwortlich zeigte:
Während ich der Dinge harrte, die da kamen mögen, wurde es plötzlich hinter mir laut und die 232 rollte zurück nach Köthen
Nun sollte eigentlich der Blankenburg-Pendel anrollen, also schneller Stellungswechsel! Auch hier war der Gz mit der 263 pünktlich, die Maxima musste leider zurückschalten um nicht das Rot zeigende ESig von Biendorf zu überfahren
Breit grinsend ging's zurück an die vorherige Stelle, es stand das Highlight des Tages auf dem Programm:
Der Kohlebomber nach Könnern!
Wenige Minuten nach Plan wurde es hinter den Bäumen von Biendorf lauter, und ich erwartungsvoller.
233 288-0 enttäuschte nicht!
Stolz wie Oskar ging's zurück zum Auto und es wurden die Ergebnisse begutachtet anstatt direkt hinterherzurasen.
Das war die beste Entscheidung überhaupt, denn es wurde wieder lauter am Horizont. Meine Unterlagen gaben eigentlich nix her,
aber es erwartete mich die 709 und die 255 mit dem stark verspäteten Kupferzug nach Hettstedt!
Die 709 spannt der ab Halle am Zug laufenden 255 dabei ab Köthen vor, um die Fuhre hoch nach Hettstedt zu wuchten. Und das ist wohl selbst mit 2 Russen nicht ohne!
Das waren nun 3 Güterzüge mit Russen, der HVLE-Zug mit der Maxima plus die nicht verewigte 265. Nun war's aber Zeit, der 288 zu folgen! Aufgespürt habe ich sie erst wieder im Gbf von Könnern, von wo aus nach dem Umsetzen die paar Kilometer zurück bin in die Zuckerbude gefahren wurde. Ich stand auf dem Prellbock und erlegte den 12-Ender vor geschichtsträchtiger Kulissen incl Gebüsch:
Bis zur Zuckerbude hatte ich zwar den Zug eingeholt, aber nicht fotografierbar.
Es war trotzdem ein Traum, auch wenn ich noch viel viel mehr hätte dokumentieren können.
Das wird nachgeholt, denn laut Aussagen von Tfz sind die Gravitas nicht wirklich im Zugdienst auf der Strecke zu gebrauchen.
Der Zug mit der 709 in Baalberge hatte z.B. 2700t!!!
Ich beließ es dabei und begab mich auf die Heimreise über Gerbstedt, Heiligenthal und Umgebung. Teilweise war das eine wirkliche Zeitreise zurück in längst vergessene Zeiten!
Zum Schluss möchte ich mich nochmal ganz herzlich bei Rene bedanken, der für mich die ganzen Bilder bearbeitet hat und mit dem ich die ganze Zeit in Kontakt stand! Hat Spaß gemacht!
Das machen wir im Winter mit der Luftpistole wieder gut...
Hoffe Euch nicht gelangweilt zu haben und wünsche einen schönen Abend!
Uwe