Hey Christoph,
Lok-Kutscher-HSR hat geschrieben:
Da es mir keine Ruhe ließ, hab ich nochmal probiert.
Belichtung: 1/250 Blende: f8.0 ISO 200
nun nimm es mir bitte nicht übel, aber dazu fällt mir nur eines ein. Autsch. Fangen wir mal mit den Grundlagen der Zugfotografie an.
1. Im "Regelfall" Sonne im Rücken;
2. Züge sind, zumindest dann wenn selbige an der Strecke fotografiert werden, bewegte Objekte;
3. Ein Zug setzt sich nicht aus einer Lok zusammen, sondern da hängen auch immer noch ein paar Wagen dran, die zu sehen, zumindest zum Teil, wäre auch kein Nachteil;
4. Ein Motiv, also sprich ein zweiter Hingucker, außer dem Zug, der Lok, dem Triebwagen im Bild sind für ein gelungenes Foto von wichtiger Bedeutung.
5. Gestrüpp, Bäume, Gras oder sonstiger "Mist" vor der Lok stören gewaltig.
So, das sind jetzt einmal die wichtigsten Grundinformationen, wie lassen sich diese Zutaten jetzt zu einem guten Bild verarbeiten.
Du solltest jetzt zu beginn darauf achten, dass du immer mit Sonne im Rücken fotografierst, denn dann ist dein Foto immer gut ausgeleuchtet und du brauchst bezüglich deiner Einstellung erst einmal nichts verändern. Falls jetzt ein echtes Highlight aus dem Gegenlicht kommen sollte, dann gibt es immer noch die Möglichkeit den Zug möglichst von der Seite aus zu fotografieren, damit meine ich aber nicht, dass du dich an die Strecke stellst mit Sonne im Rücken fotografierst und dann, wenn die dicke Wiebe ums Eck biegt dein Objektiv auf 18mm stellst und irgendetwas weitwinklich verzerrtest fabrizierst. Das ist nicht Sinn der Sache. Bei solchen Aktionen ist dann zudem meist noch der Zug abgeschnitten und auch sonst ist das Bild nicht der "Knaller". Will heißen da bedarf es etwas Planung.
Wie wird ein Bild scharf, dazu musst du verstehen, was die Verschlusszeit macht. Genau diese bestimmt wie lange dein Bild belichtet wird, während die Blende dir sagt, wie viel Licht hineingelassen wird. Also liegt es in erster Linie immer an der zu niedrig gewählten Verschlusszeit, die die Bilder unscharf machen. Unter 1/400 würde ich persönlich nur in Ausnahmefällen fotografieren. Bei Sonnenlicht kannst du da auch ohne Probleme auf 1/640, oder 1/800 sek. rauf gehen, da hast du gute Karten, dass dein Bild auch scharf wird. Es gibt das Sprichwort, wenn die Sonne lacht Blende acht

. Bei Sonnenschein ist die Blende acht so das, was eigentlich grundsätzlich nicht falsch ist. Du musst dann halt sehen welche Verschlusszeit und welchen ISO Wert du eingestellt hast, demnach musst du deine Blende anpassen. Falls du dir da noch nicht so sicher seinen solltest, dann kannst du dich dazu auch einmal im Internet belesen

.
Lok und Wagen auf einem Foto zu sehen ist toll, dazu bedarf es aber einer geeigneten Stelle, die zu finden ist, zugegebenermaßen nicht immer ganz einfach, aber ohne Fleiß kein Preis. Eine schöne langgezogene Kurve, oder ähnliches sind für lange Güterzüge immer schön, aber sicher kein „Ab durch die Hecke“ Bild. Falls es einmal nicht möglich sein sollte, einen Zug komplett ins Bild zu bekommen und das ist öfter der Fall, dann gibt es die Möglichkeit, selbigen durch einen Einschnitt, Wald, Häuserzeile, Hecke auf natürliche Art und Weiße abzuschneiden, aber nicht irgendeinen X-beliebigen Wagen in der Mitte am Bildrand „durchtrennen“
Das wohl schwierigste ist das Motiv, ja was ist ein Motiv, zu beginn vielleicht, das Bild entsteht im Kopf, die Kamera macht es bloß. Das solltest du dir auch beherzigen. Hier bist jetzt du gefragt, hier musst du Kreativität zeigen. Ein Motiv kann vieles sein, eine Kirche, eine Burg, ein Stellwerk, ein Garten, Blumen, ein Rapsfeld, ein schönes Haus, ein Viadukt, eine Tunnelausfahrt, ein Baum, eine Lichtstimmung und vieles vieles mehr. Der Zug soll nur das Beiwerk im Bild sein.
Zum Schluss noch, aber Punkt fünftens erklärt sich ja von selbst, Gestrüpp, Bäume, Gräßer, Hecken direkt in der Lok sind denkbar schlecht, so was ist ein no go, denn es geht dir ja darum, den Zug/die Lok zu präsentieren.
Ich hoffe du nimmst das Geschriebene mir nicht übel, jeder hat einmal klein angefangen. Es muss auch nicht jedes Bild im Internet gezeigt werden. Verzichte einfach auf den „Schrott“ und im Bildbeitrag vorher war so einiges an „Schrott“ dabei und zeige dafür nur die fotografischen Highlights, die leider noch nicht so häufig vertreten waren. Aber üben, üben, üben, üben und immer selbstkritisch an seine Bilder ran gehen, dann wird`s werden.
Gruß
Tobias
